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Es war mal wieder an der Zeit, die Grenzen Europas zu verlassen.

Vom 15.April bis zum 02. Mai 2015 war ich als Tour-Guide mit Reisen und Erleben Motorradreisen auf Marokko-Tour.

Wie bei den Touren von R&E üblich starteten wir in Sankt Wendel. Zunächst ging es nach Lyon zur ersten Zwischenübernachtung bevor wir am 2. Tag durch das Rhonetal zur Mittelmeerküste und weiter zur spanischen Costa Brava fuhren. Von dort aus hatten wir am nächsten Tag nur noch eine kurze Strecke bis nach Barcelona zur Fähre zu bewältigen. Hier fanden wir noch genügend Zeit, die las Ramblas rauf und runter zu laufen.

Nach einem erholsamen Tag auf See erreichten wir am 18. April Tanger. Einige Papiere zur Zollabfertigung hatten wir bereits auf der Fähre ausgefüllt. Ein strenger marokkanischer Beamter drückte uns bereits dort einige Stempel auf die Papiere und in unseren Reisepass. Dass der ganze Ablauf während der Prozedur mehrfach umgestellt wurde, ist hier fast schon Normalität. Im Hafen wurden wir auch schon von Mjidou, unserem marokkanischen Reiseführer und Freund, empfangen. Die Abfertigung im Hafen ging dann auch verhältnismäßig schnell vonstatten und bis zu unserem Hotel in Tanger hatten wir auch nur noch knapp 50 km zu fahren.

Von Tanger aus tourten wir weiter an der Atlantik Küste entlang bis nach Larache und von dort über das im landesinneren gelegene Sidi Kassem zu unserem nächsten Hotel in der Königsstadt Meknes. Einen Panoramablick auf Moulay Idriss, der weißen Stadt und der bedeutendsten Wallfahrtsstätte des Landes mit dem Grabmahl von Idris Ibn Abdallah, ließen wir uns natürlich nicht entgehen.

Die nächste Etappe führte uns über kleine Landstraßen durch traumhafte Hügellandschaften und quirlige Dörfer nach Afourer. Der Aussichtspunkt "Paysage D'Ito" begeisterte uns mit einer grandiosen Aussicht über den mittleren Atlas. Dem bei Einheimischen beliebten Ausflugsziel "Sources de l´Oum er Rbia" mit seinen Quellen und dem Wasserfall statteten wir ebenfalls einen Besuch ab.

Am nächsten Tag ging es weiter zu den Cascades Ouzoud und über El Quidane nach Marrakech. Die Cascades Ouzoud gelten als schönste und höchste Wasserfälle Marokkos. In mehreren Etagen fällt das Wasser insgesamt 110m über rote Felsen nach unten. Hier konnten wir auch mit einem Affen "auf Tuchfühlung" gehen.

In Marrakech logierten wir unmittelbar an der Formel 1 - Rennstrecke. Marrakech alleine lohnt sich für einen Marokko-Besuch und so starteten wir am folgenden Tag zu einer Stadtbesichtigung. Neben den Souks darf hierbei der Djemaa el Fna, der Gauglerplatz natürlich nicht fehlen. Alleine abends die Stimmung und den Trubel auf dem Djemaa el Fna zu erleben, ist für mich persönlich eine Tour durch Marokko wert. Bei einem Imbiss an einer der zahlreichen Garküchen ließen wir uns von den leckeren marokkanischen Speisen beeindrucken.

Leider hieß es am nächsten Tag schon wieder Abschied nehmen von Marrakech. Der Hohe Atlas mit dem Pass Tizi n Tichka (2.260m) wartete auf uns. Von hier aus ging es weiter zu den Straßen der Kasbahs und einem Abstecher zum Weltkulturerbe "Ait Ben Haddou", der weltbekannten Kasbah-Stadt aus Lehmbauten. Die Stadt ist UNESCO Weltkulturerbe und diente als Filmkulisse zahlreicher Filme wie beispielsweise "Lawrence von Arabien" oder "Die Bibel". Kurz danach erreichten wir über Ourzazate unser Hotel in Boumalne. Das Hotel Xaluca Dades ist im Berber-Stil errichtet und muss man einfach erlebt haben.

Tags darauf standen mit der Dades Schlucht und der Todra Schlucht weitere Highlights auf dem Programm. Die Serpentinenstrecke zum Col de Dades begeisterte alle und darf natürlich in keiner Fotosammlung fehlen. Ebenso ließen wir uns von den Engstellen der Todra-Schlucht beeindrucken.

Ein weiteres Highlight war an diesem Tag der weitere Streckenverlauf. Im Vorjahr war die Piste problemlos zu fahren und die dabei zu querenden Flussbeete trocken. Aber in diesem Jahr war selbst in Marokko der Winter sehr schneereich und nass. Die Flüsse führten dementsprechend viel Wasser und wir kamen in den "Genuss" von insgesamt 13 Wasserdurchfahrten. Teilweise mussten die Motorräder hierbei durch die Fuhrten geschoben werden. In Teamarbeit wurde das aber ganz gut gemeistert. In Erfoud angekommen konnten wir uns im traumhaften Xaluca-Hotel von den Strapazen des Tages erholen.

An unserem freien Tag machten wir uns mit 4 Guide´s (Roland, Stephan, Werner und ich) auf zu den Sanddünen vom Erg Chebbi. Männer sind halt doch oftmals nur größere Kinder und das Spielen im Sand steckt scheinbar in den Genen wink. Auf alle Fälle hatten wir einen Riesenspaß dabei. Ein kleiner Wehrmutstropfen kam dann bei der Rückfahrt zum Hotel auf mich zu: meine "um-den-Hals-und-vor-dem-Bauch-häng-Fotokamera" verabschiedete sich. Das Schlüsselband ging irgendwie kaputt und die Kamera landete im marokkanischen Straßengraben. Weil just in dem Moment 2 Autos hinter mir fuhren, konnte ich keine Vollbremsung hinlegen, drehte aber trotzdem um und suchte den Straßengraben ab. Bei all dem Unrat fand ich die Fotokamera leider nicht mehr. Ein Glück, dass ich am Vortag noch die Fotos auf meinem PC gespeichert hatte, so dass sich der Schaden in Grenzen hielt.

Von Erfoud aus ging es dann wieder Richtung Norden. Zunächst über Er-Rachida, den Tizi n Talghamt (1.907m), den Col du Zad (2.178m) und über Azrou zur Königsstadt Fes. Ein Stadtrundgang mit Besichtigung der Medina und Souks sowie ein Besuch der weltbekannten Gerberei durfte da nicht fehlen. Anschließend fuhren wir am Rif-Gebirge vorbei nach Tanger zur Einschiffung auf die Fähre.

Nun hieß es leider schon wieder Abschied nehmen von dem traumhaften Marokko. Nach rd. 40 Stunden Fahrtzeit erreichten wir in Sete wieder europäischen Boden unter den Rädern. Die Fahrt von Sete zur letzten Zwischenübernachtung in Lyon mussten wir leider im Regen abspulen, so dass wir auf den Abstecher zur Ardeche-Schlucht verzichteten. Mit einem Koffer voll neuer Eindrücke kamen wir am nächsten Tag wieder zuhause an.

Eine umfangreiche Fotosammlung zu dieser Tour findet ihr in der Bilder-Galerie

Larry hat von dieser Tour einen tollen Film gemacht:

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