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Zu Besuch bei Roman's Verwandschaft in St. Petersburg

Mi. 23.05.2012

Die größeren Straßen in St. Petersburg werden Prospekt genannt. Den Prospekt Prosveshcheniâ hatten wir dann auch schnell erreicht und wurden dort von dem St. Petersburger Roman und seiner Schwester Marina begrüßt. Dann ging es in deren Wohnung. Mit hiesigen Verhältnissen ist das kaum zu messen. Ein mehrstöckiger Betonbunker in ziemlich heruntergekommenem Zustand. Mit einem Fahrstuhl, der seine besten Zeiten schon eine Ewigkeit hinter sich hatte, ging es nach oben. Ein Flur führte zur Wohnung. Diese bestand aus einem weiteren schmalen und kurzen Flur, 2 Zimmern, einer kleinen Küche, Toilette und einem kleinen Dusch-Bad. Hier lebten Roman, seine Mutter, seine Schwester Marina mit ihrem Mann und ihrem 3 jährigen Sohn. Als Luxus besaßen sie außerhalb von St. Peter eine Datscha und dort sollten wir auch übernachten. Folglich machten wir uns auch recht schnell auf den Weg zu der Hütte.

Während Roman und ich unsere Motorräder betankten, kauften Roman2 (wegen der Namensgleichheit nenne ich den St. Petersburger Roman jetzt so), seine Schwester und sein Schwager noch in einem Supermarkt ein und dann ging es ca. 30 km in nördlicher Richtung zur Hütte. Marina und ihr Mann verabschiedeten sich recht schnell.

Als erstes mussten wir Holz hacken und ein Feuer entfachen. Der Ofen war aus Klinkersteinen selbst gebaut mit einer Stahlplatte oben drauf. Zur Luftregulierung war im Kamin ein Schieber angebracht. So richtig dicht war diese ganze Vorrichtung natürlich nicht. Dichter Qualm zog zunächst durch die Hütte, bis das Feuer im Ofen richtig brannte. "Sch...., da gehen wir die Nacht mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung drauf!" entfuhr es mir. Fließendes Wasser gab es nicht in der Hütte und da Roman und ich nicht auf unsere Dusche verzichten wollten, mussten wir zunächst aus großen Wasser-Korbflaschen einen Topf füllen und das Wasser auf dem Ofen erhitzen. Die Dusche fand dann draußen mit Hilfe eines Kruges statt.

Ganze 6 Flaschen Bier hatte Roman2 eingekauft, wovon er 4 Stück selber trank. Aber es fand sich noch eine Flasche Vodka und Orangensaft, über die Roman und ich uns hermachten. Als Snack gab es getrockneten Fisch - nicht so ganz mein Fall. Scheinbar hatte Roman2 das gemerkt: "Wenn du keinen Fisch magst - ich habe noch was anderes!" Er öffnete eine Verpackung und öffnete das "Andere" - geröstete Kalamares. Wahre Begeisterungsstürme löste Roman2 bei Roman und mir aus: "Ihr habt doch bestimmt Hunger - ich habe noch Fisch in Dosen!" Angesichts dieser Aussichten verzichteten wir auf das Abendmahl und widmeten uns dem Vodka.

Als wir Roman2 dann von unserer Begegnung mit dem MC The Hooligans und unserer Fahrt durch die Stadt berichteten, meinte er: "Prima, dann habt ihr ja schon alles gesehen und könnt am Sonntag direkt von hier aus die Straße nach Finnland benutzen."

Die Zeiger der Uhr bewegten sich bereits in Richtung früher Morgen, als wir uns zur Ruhe begaben - Roman in der einen, ich in der anderen Ecke jeweils in einem großen Bett und Roman2 auf einer Couch. Gott sei Dank war zumindest die Schlafstätte sauber!

 

 

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